Selbsthilfe

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Keine Panik!

Schnelle Hilfe bei Angstattacken

Kribbelnde Kopfhaut, schwitzende Hände, rauschende Ohren, hämmerndes Herz, beängstigende Atemnot und die Angst zu sterben oder verrückt zu werden - leider kennen sehr viele Menschen die Symptome einer Panikattacke aus eigener Erfahrung.


Bei Panikattacken gilt immer: Suchen Sie eine Ärztin oder einen Arzt auf und lassen Sie sich auf mögliche körperliche Ursachen untersuchen. Sollten Sie körperlich gesund sein, gilt für Sie während Angst und Panik: Es passiert nichts Gefährliches, auch wenn es sich dramatisch anfühlt! Bitte nehmen Sie dennoch therapeutische Unterstützung in Anspruch, damit die belastenden Attacken nicht chronisch werden.


Eine kurze Erklärung:

Eine Panikattacke kann verschiedene Ursachen haben. 

Sie möchte beispielsweise als Wegweiser fungieren:  Sie ist nämlich oft der letzte Ausweg einer Psyche, die lange ungehört blieb und nun sehr laut auf sich aufmerksam macht - sofern keine körperliche Erkrankung die Ursache ist. Panik stellt sich ebenso gern vor verdrängte Gefühle, die noch schlechter zu ertragen wären. Und dann kann es ebenfalls möglich sein, dass die Panik Sie von etwas abhalten möchte, das Ihnen in Wahrheit gut tun würde, Sie jedoch aus tiefer sitzenden Gründen lieber unterlassen möchten. 

Aus Panikattacken und Ängsten gibt es mögliche Auswege. So können Sie beispielsweise die Ursachen ergründen und zugleich lernen, auf Ihre eigenen Signale zu hören, um dadurch Panikattacken zu vermeiden. Es besteht ebenso die Möglichkeit zu ergründen, welche Gedanken zur Angst und Panik führen, damit Sie lernen, diese zu erkennen und gegenzusteuern. 


Was Sie im Fall einer sich anbahnenden Panikattacke oder bei aufkeimender Angst tun können:


1. Atmen Sie ruhig, aber nicht zwanghaft und zu tief ein. Zu schnelles Atmen intensiviert das Körpererleben und kann zu Hyperventilation  führen!


2. Ziehen Sie ihre Schultern hoch und lassen sie langsam absinken. Erstarren Sie nicht!


3. Bewegen Sie sich körperlich mit halber Geschwindigkeit, auch wenn es schwerfällt. Schauen Sie sich um und blicken Sie nicht starr in eine Richtung.


4. Sollten Sie im Moment der Panik ein Fahrzeug steuern: Suchen sie langsam nach einer Möglichkeit anzuhalten.


5. Lenken Sie sich ab, hören Sie Radio oder zählen Sie die Blätter am nächsten Baum. Schreiben Sie eine Nachricht an eine vertraute Person oder wiederholen Sie eine Art Mantra: "Ich bin in Sicherheit. Ich beruhige mich, weil ich in Sicherheit bin ..."


Folgende Übungen sind gute Ersthelfer bei einer Panikattacke:


Die 4-6-7- Atemübung


1. Atmen komplett aus.


2. Atmen Sie vier Sekunden lang ein. Halten Sie sechs Sekunden lang den Atem. Atmen Sie sieben Sekunden lang (leicht pustend) aus. 


3. Wiederholen Sie diese Übung, bis sie beruhigt sind.


Wenn Ihnen diese Atemfrequenz nicht zusagt, probieren Sie 5-7-8 oder 3-5-6. Am besten probieren Sie es sofort einmal aus- denn diese Übung beruhigt sofort auf einer rein körperlichen Ebene!


Diese Übung kann Ihnen übrigens immer helfen: Ob bei Stress, Angst, Aufregung oder Unsicherheit. 

Und: Sie fällt Außenstehenden nicht auf - außer Sie zählen laut die Sekunden mit ...



Die 5-Sinne-Übung


Diese Übung unterstützt auf achtsame Weise Ihre Beruhigung. Sie spricht alle fünf Sinne an:


1. Schauen Sie sich um: Was sehen sie? Hält etwas Ihren Blick? Finden Sie 5 Dinge, die sie sehen können?


2.  Fühlen Sie: Wie fühlt sich Ihr Hemd an oder der Pullover? Wie fühlen sich die Füße in den Schuhen? Fühlen sie 4 Dinge!


3.  Hören Sie: Was können Sie hören? Lärmende Autos? Lachende Kinder? Gurrende Tauben? Hören Sie 3 Dinge!


4. Schnuppern Sie mal (notfalls an sich selbst, wenn sich sonst nichts bietet): Wie riecht es? Schnuppern Sie an 2 Dingen!


5. Schmecken Sie etwas: Ein Bonbon, ein Kaugummi, ein Schluck Wasser: Schmecken Sie 1 Sache!


Diese Übung ist für viele Menschen Gold wert. Probieren Sie es einfach mal aus!

Sie entspannt übrigens auch, wenn der Kopf einfach zu voll ist und die Situation unangenehm - sie ist nicht nur für aufkommende Angst und Panik geeignet.

 

Allgemeines

Anhaltender Stress und Überbelastung können zu einem Gefühl von Überforderung und Kontrollverlust führen - dies kann Panikattacken begünstigen. 

Sorgen Sie also am besten für einen gesunden und möglichst positiven Lebensstil mit ausreichend Entspannung und Pausen.


Bei Angst und Panikattacken kann Ihnen eine ausgebildete Therapeutin oder ein ausgebildeter Therapeut helfen. Versuchen Sie lieber nicht, Ihre Angst möglichst lange tapfer auszuhalten, sondern nehmen Sie Unterstützung in Anspruch. 



Achtsam gestapelte Steine werden von zwei Händen gehalten
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